Wir betreiben unsere Bio-Landwirtschaft seit 29 Jahren aus Überzeugung. Auf unseren Feldern werden überhaupt keine Spritzungen gemacht. Und doch haben wir in den vergangenen Jahren immer wieder Pestizidrückstände auf unseren Kräutern gefunden. Weil in unserer Nachbarschaft intensiv gespritzt wird und weil der Wind die Gifte auf unser Grundstück trägt. Wir haben hunderttausende Euro investiert, um uns zu schützen, und viel Geld verloren, weil wir belastete Produkte nicht verkaufen konnten.
Das können und wollen wir nicht mehr akzeptieren. Damit wir uns effektiv schützen, die Herkunft der Rückstände aufklären und unsere Erntezeiten planen können, müssen wir wissen, welche Mittel in unserer unmittelbaren Umgebung wann eingesetzt werden. Europäische und italienische Gesetze geben uns das Recht auf diese Informationen. Trotzdem verweigern uns die konventionellen Nachbarbetriebe und die Südtiroler Behörden jede Auskunft. Gibt es etwas zu verbergen? Deshalb gehen wir nun vor Gericht. Wir wollen wissen: Was haben unsere Nachbarn 2018 wann gespritzt. Am 13. Dezember ist in Bozen die Verhandlung über unseren Dringlichkeitsantrag.
In Deutschland haben Gerichte dieses Jahr die Position von Biobetrieben in ähnlichen Fällen gestärkt. Ein Kollege in Westfalen hat sich das Recht erstritten, ökologische Landwirtschaft zu betreiben. Eine Hofgemeinschaft in Niedersachsen bekam Schadensersatz für unverkäufliche Ernte und sogar ihre Schutzmaßnahmen. Diese Pionierarbeit machen wir in Südtirol nun für die ganze Bio-Branche.
Doch wir sind weder JuristInnen noch PolitikerInnen. Wir wollen Kräuter, Blüten und Honig ernten und verkaufen. Die ständigen Auseinandersetzungen um Pestizide kosten uns viel Energie, Zeit und Geld. Dass viele unserer FreundInnen, KundInnen und KollegInnen sich solidarisch zeigen, gibt uns immer wieder Mut. Doch wenn wir den juristischen Weg weitergehen wollen, brauchen wir mehr als Mut. Wir brauchen auch Geld.
Deshalb haben jetzt ein Spendenkonto eingerichtet. Wenn alle, die das Kräuterschlössl und unsere Überzeugungen schätzen und teilen, uns mit einer Spende, oder mit dem Kauf unserer Produkte unterstützen, sind wir uns sicher, dass wir den nächsten Verfahrensschritt finanzieren können.. Wir werden weiterkämpfen: für unseren Familienbetrieb, für die ganze Bio-Branche und gegen die Vergiftung unserer Umwelt und Gesundheit.
Das sind wir unseren 5 Enkelkindern schuldig. Diese haben noch keine Stimme, wir müssen jetzt und mit Nachdruck unsere Stimme für unsere Enkelkinder erheben!
Der Wahlslogan unseres Landesrates für Landwirtschaft „für eine enkeltaugliche Zukunft“ reicht nicht aus. Wir dürfen nicht weiter zuwarten um zu sehen ob die Zukunft unseren Enkelkindern „taugt“ oder ob es heißt: „Vogel friss oder stirb“!
Spendenkonto bei der Raiffeisenkasse Latsch „Leben ohne Pestizide“
IBAN: IT62Q 08110 58451 000301232363
SWIFT-BIC: RZSBIT21115
Herzlichen Dank!